Der Gobelin "Der Heilige Hieronymus"
Eine zweite berühmte Arbeit war der Gobelin "Der Heilige Hieronymus", der in einer ähnlichen Konvention entworfen wurde und humoristische Akzente aufweist. Der legendäre Inhalt betrifft die Geschichte über die paradiesische Einheit zwischen Mensch und Tier. Es wurde jene Szene dargestellt, in der sich Löwen an den Heiligen Hieronymus in Erwartung seiner gütigen Reaktion anschmiegen. Die Behandlung der Tiergestalten ist deutlich realistisch. Durch die spezifische Farbgestaltung wurde ein Effekt der Dreidimensionalität erzielt.
Der Gobelin "Friedensteppich"
1919 entstand der Gobelin "Friedensteppich" in einer sublimen, warmen Farbkombination. Er stellt eine traurige, schneebedeckte Landschaft mit Grabhügeln und Kreuzen dar. Den Eindruck der Tiefe erzielt die Künstlerin durch eine entsprechende Zusammenstellung horizontaler Gliederungen. Hinter den Grabhügeln situiert sie einen schneebedeckten Wald, darüber am Horizont sieht man die Umrisse schneebedeckter Berggipfel, über den Himmel fliegen Engel mit Trompeten und huldigen den Gefallenen. Die gesamte Komposition umsäumt eine bemusterte Bordüre, in der die Künstlerin die Signatur WB und das Datum 1916 einwebte. Die Arbeit schmückte über viele Jahre hinweg das Gästezimmer im Haus von Carl Hauptmann in Oberschreiberhau. Leider ist sie seit dem Krieg verschollen und nur noch durch Fotografien bekannt.