Im Jahr 1910 bekamen die zu dieser Zeit schon berühmten Webwerkstätten der Breslauer Königlichen Kunst- und Gewerbeschule den Auftrag zur Herstellung eines Gobelins für den Repräsentationsraum des im Neorenaissancestil (1886) erbauten Königlichen Regierungsgebäudes in Breslau (heute das Nationalmuseum). Die Innenräume des Gebäudes wurden mit reicher Stuckdekoration versehen.
Der im Stil der frühen Renaissance entworfene Gobelin stellt vor dem Hintergrund einer blühenden Frühlingswiese und der hinter ihr sichtbaren Stadt zwei tanzende Paare dar, über denen sich symmetrisch die Liebesgötter erheben. Die in der Komposition enthaltene Bewegung erzeugt einen ausgesprochen dynamischen Eindruck.
Die meisterhafte Ausführung und die handwerkliche Kunst, die das Objekt auszeichnen, sind der Grund dafür, dass der Gobelin zu den herausragendsten Werken von Wanda gehört. Man kann sagen, dass die Herstellung dieses monumentalen Werks für das Königliche Regierungsgebäude die Breslauer Schöpfungsphase der Künstlerin beendete.