begleitet

... weint mit den Weinenden.
Röm 12,15

Ich möcht', dass einer mit mir geht.
EG 209

Die Aufgabe der Trauerbegleitung gibt schon im Namen und in der Bezeichnung vor, was das Ziel ist und worauf es letztlich ankommt: Der Trauernde soll sich in all seinen Traueräußerungen angenommen und begleitet fühlen.

Diese Aufgabe kann nur recht wahrgenommen werden, wenn die Aufgabenstellung, vor der die Trauernden jeweils individuell stehen, klar ist. Sie wird je nach Situation und Umständen sehr verschieden sein. Und doch lassen sich aus der Erfahrung der Trauerbegleitung Muster erkennen, die uns helfen, Trauernde bei ihren Aufgaben zu begleiten und ihnen an entscheidender Stelle zu helfen, dass sie den immer wieder komplizierten eigenen Weg gehen können.

Gute Begleitung folgt zwar den Irrungen und Wirrungen, den Wegen und Wendungen des jeweils Trauernden, gibt unterwegs aber auch zu erkennen, wenn der Eindruck entsteht, der Weg sei unnötig schwer und lang, umständlich und in die Irre führend. Begleitung etwa auf dem Weg ins Gebirge heißt ja nicht, dass ich bereit bin, in jeden Abgrund und Absturz zu folgen.

Begleiter im Hochgebirge, die in einer fest verbundenen Seilschaft gehen, haben das Recht, sich über den Weg, die Ausrüstung, das Tempo zu äußern. Trauerbegleitung hat manchmal etwas von einer solchen Hochgebirgstour an sich und ist nicht einfach ein sonniger Spaziergang im Flachland.

Deshalb ist es wichtig, von den Begleiterfahrungen anderer zu lernen, sich vorzubereiten auf manche Steilheit und Schwierigkeit des Weges. Freilich wird dann der eigene Begleitweg in eigener Trauerlandschaft gegangen und nicht einfach ein einmal schon beschrittener Weg wiederholt. Erfahrungen anderer helfen, ersetzen aber nicht das behutsame und aufmerksame Gehen des eigenen Weges.